Die Exkursion zu den Neophyten kann aus organisatorischen Gründen in diesem Jahr leider nicht stattfinden.
(Potenziell) invasive Neophyten sind Pflanzen, die in ein neues Gebiet eingeführt wurden und dort einheimische Arten verdrängen können. In Weinstadt sind beispielsweise das Drüsige Springkraut, der Schmetterlingsflieder, der Feinstrahl (einjähriges Berufkraut) und die Ambrosie anzutreffen.
Das Drüsige Springkraut (Impatiens glandulifera) stammt ursprünglich aus dem Himalaya und verbreitet sich entlang von Flüssen und Waldrändern, wo es die heimische Flora verdrängt. Es wächst sehr schnell, erreicht in kürzester Zeit Höhen von über zwei Metern, überwuchert und erstickt dadurch einheimische Pflanzen. Für sein rasches Wachstum benötigt es eine ausreichende Wasserversorgung und entzieht somit dem Boden in großen Mengen das Oberflächenwasser.
Der Schmetterlingsflieder (Buddleja davidii), ursprünglich aus China, ist für seine schönen Blüten bekannt, breitet sich jedoch in der Natur schnell aus. Er gedeiht vorwiegend auf Magerstandorten mit ihrer besonderer Artenvielfalt und -reichtum. Pflanzen wie Natternkopf, Mohn, Kuhschelle oder Resede haben kaum eine Chance. Zudem verwandelt er magere Standorte in nährstoffreiche Böden und zerstört somit das immer seltener werdende Biotopsystem.
Der Feinstrahl (Erigeron annuus), eine Pflanze aus Nordamerika, vor allem auf Wiesen und Brachflächen breitet er sich enorm aus, hemmt durch bestimmte Stoffe den Wuchs der Nachbarpflanzen und reduziert massiv die Artenvielfalt. Das Ausreißen mit der Wurzel ist die einzige effektive Maßnahme.
Die Ambrosie (Ambrosia artemisiifolia), ebenfalls aus Nordamerika, ist besonders problematisch, da sie starke Allergien auslösen kann und zudem in der Landwirtschaft als Unkraut auftritt.
Seit 2008 breitet sich die erstmals in Bordeaux auf europäischem Boden nachgewiesene Hornissenart auf unserem Kontinent aus. Die ursprünglich auf eine einzige, versehentlich eingeschleppte Königin zurückzurückgehende Population hat inzwischen Spanien und Frankreich vollständig besiedelt.
Die Art wurde erstmals 2014 auch in Deutschland nachgewiesen. Sie gilt vornehmlich für die Imkerei als Problem, da die Tiere Bienenvölker regelrecht belagern und bis zu 80 Prozent ihres Eiweißbedarfs mit erbeuteten Honigbienen decken können. Aufgrund der hohen Besiedelungsdichten mit fünf bis zwölf Nestern pro Quadratkilometer können die Insekten insbesondere städtischen Imker*innen erheblichen wirtschaftlichen Schaden zufügen. Die Auswirkungen auf andere Insektenarten sind unklar; für Menschen sind die Hornissen, die üblicherweise sehr hoch in Baumkronen nisten, jedoch meistens keine Gefahr.
Mehr Informationen findet Ihr hier mit freundlicher Genehmigung der UNI-Hohenheim
Text: Janna Einöder, NABU-Berlin
Wir setzen uns ein für gesunde Lebensräume und Artenschutz in unserem
Umfeld. Möchten Sie sich mit uns für die Natur Weinstadts engagieren?
Wir suchen dringend Aktive in der Vorstandsarbeit.
Bei Interesse melden Sie sich gerne bei Hermann Spiess, Tel.: 61585 oder
kommen Sie zu unserer monatlich stattfindenden NABU Monatsrunde ins YiaMas,
Großheppach – jeden 2. Donnerstag im Monat um 19 Uhr.
So manch altes Handy liegt noch kaputt und unbrauchbar in der Schublade. Diese können bei Herrn H. Spiess (Strümpfelbacher Str. 29, Endersbach) in den Briefkasten zum umweltfreundlichen Recycling geworfen werden.
Der Braunbrustigel wurde zum Tier des Jahres 2024 ernannt. Als Einzelgänger ist er vorwiegend in der Dämmerung und nachts aktiv, er wandert dabei über mehrere Kilometer auf Nahrungssuche. Sein Speiseplan umfasst hauptsächlich Insekten und deren Larven, gelegentlich auch Schnecken und Regenwürmer. Mit seinem ausgezeichneten Geruchssinn findet der Igel seine Beute. Hecken, Gebüsche und Waldränder sind sein bevorzugter Lebensraum. Im Herbst bereitet er sich auf den Winterschlaf vor, indem er eine Fettreserve aufbaut. Ab Oktober sucht er ein geschütztes Versteck, wie Laub- und Reisighaufen, Hohlräume oder Hecken, um den Winterschlaf zu überstehen.
Der Igel steht auf der Vorwarnliste der Roten Liste der Säugetiere Deutschlands, da sein Bestand stetig abnimmt. Um zu ihrem Schutz beizutragen, ist es wichtig, ihren Lebensraum zu erhalten und sich dafür einzusetzen, ihre Lebensbedingungen zu verbessern.
Was können wir tun um zu helfen?
Beste Voraussetzungen hierfür bieten naturbelassene Gärten.
Laub- und Reisighaufen: Lassen Sie Laub- und Reisighaufen im Garten, um Igel als Versteck- und Nahrungsorte zu ermöglichen.
Winterquartiere: Bieten Sie Winterquartiere an, zum Beispiel durch die Platzierung eines Igelhauses.
Heimische Pflanzen: Bepflanzen Sie den Garten mit heimischen Pflanzen und Gehölzen, um eine natürliche Umgebung zu schaffen.
Igelfreundliche Zäune: Gestalten Sie Zäune mit einer Öffnung (mindestens 10 cm Höhe und Breite), durch die Igel hindurchschlüpfen können.
Verzicht auf Abbrennen: Brennen Sie Reisighaufen nicht ab, ohne sie zuvor umgesetzt zu haben.
Giftfreier Garten: Halten Sie Ihren Garten frei von giftigen Substanzen und Pestiziden.
Abdeckung von Löchern: Decken Sie Löcher, Gruben und Schächte ab, um Verletzungen zu vermeiden.
Trinkwasser: Stellen Sie eine Tränke mit frischem Wasser auf, aber bieten Sie niemals Milch an.
Gartenteiche: Sorgen Sie dafür, dass Gartenteiche flache Stellen oder Ausstiegshilfen haben, damit Igel eigenständig herausklettern können.
Verzicht auf Mähroboter: Vermeiden Sie den Einsatz von Mährobotern, da diese ein hohes Verletzungsrisiko für Igel darstellen können.
Wann braucht der Igel Hilfe?
Wenn Anzeichen eines schlechten Allgemeinzustands festgestellt werden, wie Torkeln, fehlende Stacheln, parasitären Befall, Fliegenmaden, Hungerknick im Nacken, Untergewicht, starke Atemgeräusche, Nicht-Einrollen und ungewöhnlich hohe Tagaktivität, ist es wichtig, umgehend zu handeln. Weitere Informationen, Hilfe und Kontakte zu Pflegestellen können Sie z.B über: https://www.igel-notnetz.net/, https://www.pro-igel.de erhalten.
Der NABU empfiehlt die Vogelfütterung als einmalige Möglichkeit für Naturerlebnis und Umweltbildung. Gleichzeitig sollte die Vogelfütterung nicht mit effektivem Schutz bedrohter Vogelarten verwechselt werden. Von ihr profitieren ausschließlich weniger bedrohte Arten, deren Bestand durch kalte Winter nicht dauerhaft reduziert wird. Wer die Vogelwelt dauerhaft schützen möchte, kann vor allem seinen Garten naturnah gestalten und Nistmöglichkeiten bieten. Heimische Sträucher anpflanzen, Nistkästen aufhängen und eine Blumenwiese statt eines Englischen Rasens anlegen - damit hilft man den Vögeln am meisten.
Richtig füttern - so geht´s:
1. Grundsätzlich ist eine Vogelfütterung das ganze Jahr möglich, aber vor allem im Winter empfehlenswert.
2. Wählen Sie Futterspender, bei denen die Tiere nicht im Futter rumlaufen und ihn mit Kot verschmutzen können.
3. Am besten verwenden Sie Futtersilos, da hier das Futter nicht verdirbt und sich keine Nahrungsreste sammeln können.
4. Sollten Sie dennoch herkömmliche Futterhäuschen verwenden, dann reinigen Sie diese regelmäßig mit heißem Wasser und legen Sie täglich nur wenig Futter nach.
Sollten Sie kranke Vögel an der Futterstelle beobachten, stellen Sie die Fütterung bitte vorerst ein.
Wer einen hilfsbedürftigen Vogel findet und diesen aufnimmt, muss sich im Klaren sein, dass die adäquate Versorgung Zeit und Geld kostet und eine manchmal längere Fahrt zu einer Pflegestelle bedeutet.
Mehr hierzu findet Ihr hier
Ein Wahlzettel, bei dem man voller Freude sein Kreuzchen setzt, ist selten. Aber genau diese Chance bietet die Wahl zum „Vogel des Jahres“. Auf dem Stimmzettel stehen fünf Vogelarten, die alle ihre eigenen Qualitäten mitbringen. Aber es geht nicht nur um Schönheit, Sing- und Flugtalent, denn alle Kandidaten sind gefährdet und brauchen unsere Aufmerksamkeit.
Vom kecken Kiebitz bis hin zum wendigen Wespenbussard stehen fünf Vogelarten zur Wahl, die alle unsere Stimme verdienen. Wer hat bei Euch den Schnabel vorn? Neben diesen beiden stehen dieses Jahr noch die Rauschschwalbe, das Rebhuhn und der Steinkauz zur Wahl. Wir vom NABU Weinstadt engagieren uns seit Jahren tatkräftig beim Steinkauz-Projekt des Rems-Murr-Kreises.
Vielen Dank für Eure Unterstützung, hier könnt Ihr für Euren Vogel des Jahres abstimmen: https://www.vogeldesjahres.de/
Der Sommer beginnt, die Temperaturen steigen und wir Menschen kühlen uns beim Baden ab. Doch wie können Vögel der Sommerhitze entfliehen und wie können wir ihnen dabei helfen? So viel sei verraten: Auch die gefiederten Freunde freuen sich über das kühle Nass!
Der NABU Weinstadt bittet daher unsere Vogelfreunde bei länger andauerndem trockenem Wetter Vogeltränken aufzustellen.
Während der sehr trockenen Tage leiden unsere Vögel oft unter dem Wassermangel. Die wenigen verbliebenen natürlichen Wasserstellen sind dann ausgetrocknet. Pfützen gibt es gar nicht mehr, sogar in manchen Gräben steht oft nur noch selten Wasser. Es ist daher sehr wichtig, den Tieren saubere Vogeltränken anzubieten, ganz gleich, ob im Garten, auf der Terrasse oder auf dem Balkon. Dabei ist es den Vögeln völlig egal, ob es sich um stylische Vogeltränken handelt oder einfach nur um einen einfachen Blumentopfuntersetzer.
Ein paar Tipps, damit sich die gute Tat nicht ins Gegenteil verkehrt:
Wichtig ist, dass man das Gefäß sauber hält und das Wasser jeden Tag wechselt, damit sich keine Krankheiten ausbreiten können. Die Vögel könnten sich sonst mit Salmonellen oder einzelligen Geißeltierchen infizieren.
Da in trockenen Zeiten die Vogeltränken auch gerne von Insekten, vor allem Bienen genutzt werden, ist es zum Schutz dieser Tiere ratsam, in die Gefäße Steine oder kleine Zweige zu legen, damit die kleinen Flieger nach einem unfreiwilligen Bad wieder ins Trockene krabbeln können und nicht ertrinken müssen.
Der richtige Platz für eine Tränke ist für Vögel insb. auch für unseren Hausspatz gut einsehbar und hat Büsche und Bäume in der Nähe, in die sie bei Gefahr schnell abzwitschern können. Vögel nehmen eine Tränke nur an, wenn sie sich dort sicher fühlen. Denn beim Baden sind sie sehr abgelenkt und können leicht zur Beute für anschleichende Katzen werden.
Der Naturschutzbund Deutschland e.V. - NABU - möchte Menschen dafür begeistern, sich durch gemeinschaftliches Handeln für die Natur einzusetzen. Wir wollen, dass auch kommende Generationen eine Erde vorfinden, die lebenswert ist, die über eine große Vielfalt an Lebensräumen und Arten, sowie über gute Luft, sauberes Wasser, gesunde Böden und ein Höchstmaß an endlichen Ressourcen verfügt. Auf diesen Seiten möchten wir Ihnen unsere Arbeit vorstellen und Perspektiven für eine lebenswerte Zukunft entwickeln.
In diesem Jahr bieten wir wieder eine Vielzahl naturkundlicher Exkursionen in die Natur an, bei denen Sie Gelegenheit haben, die artenreiche Tier- und Pflanzenwelt vor Ihrer Haustür kennen zu lernen. Wir freuen uns auf Sie und viele schöne gemeinsame Beobachtungen!
Wenn Sie sich vorstellen können für die Natur hier in Weinstadt aktiv zu werden, schauen Sie doch einmal bei unseren monatlichen Treffen vorbei. Weitere Informationen erhalten Sie beim Vorstand oder über unser Kontaktformular.
Das Artensterben ist eines der wesentlichen Naturschutz- und Umweltthemen unserer Generation
NABU Weinstadt bittet die Grundstücksbesitzer um Mithilfe