NABU-Führung zum Wildbienenhaus an der Rems

Das Artensterben ist eines der wesentlichen Naturschutz- und Umweltthemen unserer Generation, dies zeigt sehr eindringlich der aktuelle UN-Bericht zur Biodiversität. Eine Forschungsarbeit des Vereins für Insektenkunde in Krefeld weist nach, dass sich in den letzten 25 Jahren bereits 80% der Biomasse (Insekten am Boden und in der Luft) selbst in Naturschutzgebieten reduziert hat. Auch unsere heimischen Wildbienen sind extrem betroffen.  Der NABU Weinstadt informierte anschaulich, dass von den in Baden Württemberg noch vorkommenden 460 Wildbienenarten mehr als die Hälfte vom Aussterben bedroht ist. Die Rettung der Insekten und gerade auch der Wildbienen, die für die Bestäubung unserer Obstbäume und Beeren unerlässlich sind, ist eine gesamtgesellschaftliche Aufgabe. Wir als Verbraucher, unsere Politik als Gesetzgeber und insbesondere unsere Landwirtschaft sind in hohem Maße gefordert.

 

Die Stadtgärtnereien sind in den letzten Jahren lobenswerter Weise schon vermehrt dabei, an Straßenrändern und Kreisverkehrsflächen Blühflächen mit heimischen Wildblumen und Kräutern anzulegen. Dies sind wichtige Maßnahmen und auch jeder einzelne Bürger kann in seinem Umfeld aktiv zum Artenerhalt beitragen. Das Interesse von Weinstädter Grundschulen und Kindergärten am Thema Wildbiene zeigt, dass wir die ersten richtigen und wichtigen Schritte gehen.

 

 

Ein schönes Beispiel zeigt auf dem Foto eine Streuobstwiese, die seit Jahren als Magerwiese gehalten wird und auf der sich ohne Zutun prächtige Pollen- und Nektarangebote für die Wildbienen entwickelt haben. Momentan blüht besonders schön der Wiesensalbei.

Fotos:   Gerd Volk und Claus Hainbuch, NABU Weinstadt
Fotos:   Gerd Volk und Claus Hainbuch, NABU Weinstadt

Am Beispiel der für die Remstal-Landesgartenschau erstellten Wildbienenwand erläuterten Hermann Spiess und Claus Hainbuch vom NABU was wir selbst tun können, um unseren sehr friedfertigen Wildbienen eine Chance zum Überleben zu ermöglichen.

Fotos:   Gerd Volk und Claus Hainbuch, NABU Weinstadt
Fotos:   Gerd Volk und Claus Hainbuch, NABU Weinstadt

Selbst mit einfachen Hilfsmitteln, wie zum Beispiel waagrecht und vor Regen geschützt angebrachten Bambusröhrchen, gebohrten Hartholzstücken und heimischen Blühpflanzen als Futterquelle für die Wildbienen über das ganze Jahr, können wir auf unseren Balkonen oder auf der Terrasse den Wildbienen helfen. Das Beobachten der Wildbienen in ihrem Jahresrhythmus ist insbesondere auch für unsere Kinder ein Erlebnis und für jeden leicht zu ermöglichen. Das Foto zeigt ein Männchen und das etwas größere Weibchen der gehörnten Mauerbiene bei der Begattung.

 

Text:      Claus Hainbuch, NABU Weinstadt

 

 

Informationen rund um mein Wildbienen-Nistholz vom NABU Weinstadt 14.7.2019

Welche Wildbienen nisten bei mir?

·       In Deinem Nistholz bauen Solitär-Wildbienen Ihre Nester und legen Ihre Eier darin ab. In den großen Löchern nistet in der Regel sehr gerne die gehörnte Mauerbiene.

Wo hänge ich das Nistholz am besten auf?

·       Im Hausgarten, auf der Terrasse oder an der Hauswand in Augenhöhe (1,5 bis 2m Höhe).

·       Wichtig ist, dass es trocken und Wetter-geschützt aufgehängt wird

Wie hänge ich das Nistholz auf?

·       Das Nistholz kann mit einem Nagel direkt an einer Haus- oder Schuppenwand befestigt werden.

·       Es sollte immer in Südrichtung ausgerichtet sein und tagsüber voll von der Sonne beschienen werden.

·       Das Nistholz sollte so befestigt sein, dass es nicht im Wind schaukelt.

Damit Vögel nicht die Brut im Bohrloch herauspicken, ist es sinnvoll, das Nistholz mit einem grobmaschigen Gitter zu umhüllen (ca. 10 cm Abstand zum Holz).

Wann hänge ich das Nistholz auf?

Am besten gleich, aber spätestens bis Ende Februar, da dann die ersten Wildbienen nach Nistmöglichkeiten suchen.

 

Muss ich das Nistholz reinigen?

·         Nein, dies ist nicht erforderlich. Die Wildbienen reinigen Ihre Nistlöcher immer selbst.

·         Sollten bis Ende des Folgejahr nach der Besiedelung die jungen Wildbienen nicht die Röhre verlassen, dann kann von Dir das Loch mit einem Bohrer wieder geöffnet und geleert werden.

 

Was sollte ich noch für die Wildbienen machen?

·         Wichtig ist, dass Du Deinen Wildbienen heimische Pflanzen und Blumen mit viel Pollen und Nektar zur Verfügung stellst. Was hier besonders geeignet ist, erfährst Du vom NABU.

·         Im Sommer ist es auch wichtig, dass die Wildbienen Wasserstellen zum Trinken haben.

·         Für das Abdichten der einzelnen Brutzellen und zum Verschließen des Bohrlochs brauchen die Wildbienen Zugang zu offenen Erdstellen, zu Sand oder Lehm. Auch deshalb sind Schottergärten nicht sinnvoll.

 

Was mache ich, wenn ich noch Fragen habe?

Vom NABU Weinstadt ist immer jemand erreichbar, am besten über die eMail-Adresse: info@nabu-weinstadt.de

 

Der NABU Weinstadt wünscht Dir viel Erfolg mit Deinem Wildbienen-Nistholz und freut sich sehr, wenn Du uns mitteilst, ob Dein Nistholz von den Bienen bezogen wurde und welche Lochdurchmesser am meisten besiedelt wurden.

Wenn Du uns noch ein Foto von Deinen Wildbienen schickst, dann können wir Dir auch gerne bei der Bestimmung helfen.

 

Viel Spaß beim Beobachten !!!

Informationen des NABU Weinstadt

rund um das Thema

Wildbienen:

 

Was kann ich selbst tun, um unseren heimischen Wildbienen zu helfen?

 

 

Wenn Sie Fragen haben, dürfen Sie sich gerne bei uns melden: 

  https://www.nabu-weinstadt.de/kontakt/

Aufbau des Wildbienen-Hauses auf dem Klingenkopf